Weil mein letztes Projekt ein selbst
gemachter Atlas Stone fürs Strongman Training war, hergestellt
mit Gummiball und Gipsform, hatte ich mich schon darauf gefreut meine
Erfahrungen mit euch zu teilen und euch eine kleine Anleitung
zusammen zu stellen.
Aber, im Rückblick dachte ich mir,
dass das Internet nicht noch eine Anleitung zum selbst gemachten
Atlas Stone braucht, besonders von jemand der dies nur mit einem
unterdurchschnittlichen Resultat gemacht hat:
Ist sie nicht eine Schönheit?
Nicht wirklich.
Also, anstatt euch zu sagen wie man
seinen eigenen Atlas Stone macht, habe ich mich entschlossen euch zu
sagen wie man dies NICHT tut. Lies vorher eine ordentliche Anleitung
(hier ist eine die ich empfehlen kann: Everything you need to know about making Atlas Stones) und dann lies weiter.
Ich habe die meisten der folgenden zehn
Fehler begangen. Sei schlauer:
1) Den falschen Platz zum Arbeiten
auswählen: Am besten
arbeitest du in deiner Garage oder im Keller. Du wirst einen Platz
brauchen wo Gips- und Zementspritzer kein Problem sind. Du wirst
einen Wasser- und Stromanschluss brauchen. Und du wirst Regen, Frost,
und direktes Sonnenlicht vermeiden wollen. Ich hatte an einem Ort
ohne Stromanschluss mit der Arbeit begonnen, bis ich drauf kam, dass
ich Strom für den Betonrüttler brauche.
Ja, du kannst noch immer den Ort
wechseln wenn die Gipsform fertig ist:
But I wouldn't
recommend it. Transporting the mould in my car as seen in the picture
above might have been the reason why it broke later on.
Aber ich würde es nicht empfehlen.
Dass ich die Form in meinem Auto transportiert habe wie ihr auf dem
Bild oben seht, könnte der Grund dafür gewesen sein warum
sie später gesprungen ist.
2) Nicht die
richtigen Werkzeuge bei der Hand haben: Ich glaube daran, dass
jeder so gut wie alles bauen kann wenn er die richtigen Werkzeuge hat
und weiß wie man sie bedient. Versichere dich im Vorhinein,
dass du alle Werkzeuge die du brauchen könntest bereit liegen
hast bevor du mit der Arbeit beginnst. Überlasse so wenig wie
möglich dem Zufall, und vermeide Improvisation. Besonders wenn
du mit Materialien wie Gips und Beton arbeitest, bei denen Zeit eine
Rolle spielt. Du willst ja nicht auf die Suche nach einem
Betonrüttler gehen (einem Werkzeug um den Beton zu vibrieren
damit Luftblasen und überschüssiges Wasser entweichen),
während der Beton langsam trocknet. Hast du Eimer bei der Hand
und den Gips zu mischen? Hast du eine Waage um die richtige Menge
Zement zu bestimmen? Hast du eine Luftpumpe für den Gummiball?
Sei für jedes Szenario gewappnet.
3) Den falschen Gummiball auswählen:
Der beste Ball den ich finden konnte war so ein Hüpfball für
Kinder, mit zwei Griffen um sich festzuhalten. Er hatte die richtige
Größe und wirkte stabil, aber die Griffe waren weiter
auseinander als ich anfangs gedacht hatte. Dadurch musste ich eine
größere Aussparung zum Zement eingießen in der
Gipsform lassen als ich geplant hatte:
Die Folge war,
dass der Atlas Stone noch mehr von seiner Kugelgestalt verlor.
Versuche einen
Ball in der richtigen Größe zu finden, so stabil wie
möglich, und - ohne Griffe.
4) Schlampig sein beim Gips
anmischen: Den Gips richtig an zu mischen kann schwieriger sein
als du denkst. Wenn du zu viel Wasser rein gibst hält er nicht.
Wenn du zu wenig Wasser verwendest härtet er sich bevor du ihn
verarbeiten kannst. Ich hatte nicht die richtigen Werkzeuge bei der
Hand um die richtige Mischung zu bestimmen und bin nach Gefühl
gegangen. Am Ende hatte ich eine lausige Form und Unmengen an Gips
verschwendet.
5) Schlampig und ungeduldig sein
beim Erstellen der Gipsform: Als
ich mit der Gipsform begann dachte ich das würde in einer einer
Stunde erledigt sein. Wie ich mich geirrt hatte. Es dauert viel, viel
länger. Als ich das feststellte wurde ich ungeduldig und wollte
das Ding einfach nur zu Ende bringen. Die Folgen waren:
- Eine schlechte Gips-Basis für den Ball. Das stellte sich später als größter Schönheitsfehler des Atlas Stone heraus. Die Unterseite des Teils sieht noch immer schlechter als die Oberseite aus, obwohl man aufgrund des Lochs in der Gipsform oben das Gegenteil erwarten würde. Nimm dir die Zeit um eine ordentliche Gips-Basis für den Ball zu formen. Das ist dann schon mal ein guter Start.
- Haufenweise Löcher. Nachdem ich die Luft aus dem Ball gelassen hatte und ihn herausgenommen hatte um mir die Form mal von innen anzusehen, war ich ziemlich überrascht wie viele Löcher und Unregelmäßigkeiten in der Form waren. Ich musste fast noch einen ganzen Eimer Gips mischen um nur die schlimmsten davon auszubessern. Versuche, es gleich von Anfang an richtig zu machen (obwohl du wohl kaum drumherum kommen wirst, ein paar Löcher zu korrigieren).
- Ein gesprungene Form. Gerade als ich das letzte bisschen Zement einfüllen wollte um den Guss fertig zu stellen, ist die Gipsform gesprungen und ein 1-Zentimeter dicker Spalt zog sich von der einen Seite zur anderen. Ich hatte Glück, dass die ganze Form nicht einfach auseinander gefallen ist (weiter unten wirst du erfahren warum). Ich weiß nicht ob das passieren konnte weil die Form zu dünnwandig war, oder ob der Transport im Auto sie schon in Mitleidenschaft gezogen hatte. Versichere dich in jedem Fall, dass die Form dick genug ist.
6) Keine Handschuhe tragen: Falls
du es nicht wusstest, Zement ist ätzend. Ich wusste es nicht,
als ich zum ersten Mal mit diesem Material arbeitete, und meine Hände
sind ziemlich ausgetrocknet und fühlten sich einige Tage rau an.
Ich weiß, ich weiß,... Wen juckt das? Aber alle Profis
die regelmäßig mit Zement arbeiten tragen Handschuhe. Sie
wissen warum.
7) Keine Vorkehrungen treffen für
den Fall, dass die Form zerspringt: Auf
eine Weise hatte ich Glück als meine Form sprang, denn in der
letzten Minute bevor ich begonnen hatte den Zement einzugießen,
sagte mir meine Instinkte es wäre eine gute Idee mit ein paar
Brettern das folgende Sicherheitsnetz um die Form zu bauen:
Mein Plan war
ursprünglich, das ganze mit Sand zu füllen, aber ich hatte
nicht genug bei der Hand. Es hat ungefähr für eine Drittel
der Box gereicht, inklusive einigen Kieselsteinen dazwischen.
Ich denke das hat
meinen Atlas Stone gerettet. Wenn du auch nur die kleinsten Bedenken
hast, dass deine Form - aus welchem Grund auch immer - springen
könnte, triff lieber diese Vorkehrung als dabei zuzusehen, wie
über 100kg Zement aus der Form fließen in die du so viel
Arbeit gesteckt hast.
8) Zu lange warten um den Stein aus
der Form zu nehmen: Wenn du viel länger als 24 Stunden
wartest bevor du den getrockneten Atlas Stone aus der Form nimmst,
wirst du dich schwer tun, all die kleinen Schönheitsfehler auf
der Oberfläche auszubessern. Und ja, auch dein Stein wird
Schönheitsfehler haben.
9) Nicht auf den Rat eines Experten
hören: Wenn du wenig
Erfahrung mit Gips oder Zement hast (so wie ich), wird dir jemand der
mit den Materialien vertraut ist in wenigen Worten Dinge sagen
können, an die du niemals gedacht hättest. Zum Beispiel,
dass du ein feuchtes Tuch über die Öffnung oben legen
solltest, falls die Form direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, oder,
dass es ESSENTIELL ist, dass du den Zement vibrierst um Luftblasen
und überschüssiges Wasser raus zu bekommen.
Ich weiß du
willst es alleine machen, aber sei ein Mann und frage jemand um Rat.
10) Versuchen, mit Gummiball und
Gipsform deinen eigenen Atlas Stone zu gießen:
Du wirst dir EINE MENGE Zeit und Kopfschmerzen sparen indem du
vorgefertigte Formen benutzt wenn du schon um jeden Preis deinen
eigenen Stein gießen willst, und indem du einfach einen
fertigen Stein kaufst wenn du das Ding einfach nur besitzen willst.
Euer Robert
Liesst sich sehr interessant! Ich habe einen 100kg Stein fertig, allerdings hatte ich zu wenig Wasser in den Beton gemischt und musste viele Stellen nachträglich ausbessern.
ReplyDeleteHast du Tipps, wie ich die sehr raue Oberfläche gleichmäßig glätten kann? Evtl. mit Einer Flex mit Diamantaufsatz?